Ernährung beim 24h-Rennen

Egal ob mit dem MTB oder dem Rennrad, ein 24-Stunden-Rennen ist immer eine Qual. Sowohl für Körper, Geist, aber halt auch den Magen und die Ernährung. Da ich gerade das 24h-MTB-Rennen am Alfsee im 6er-Team hinter mir habe, möchte ich gerne meine persönlichen Erfahrungen und Tipps mit euch teilen.
Bitte bedenkt dabei, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet und mein Wissen beruht zum größten Teil auf eigenen Erfahrungen.

Was brauche ich?

Meine Grundausstattung an Lebensmitteln habe ich eigentlich immer selbst dabei, den Rest gibt es meistens während des Rennens beim Veranstalter oder (wenn man wie ich Glück hat) beim eigenen Team-Betreuer 🙂

Fangen wir mal mit dem leichteren Teil an, die Wahl der Getränke. Auf der Runde habe ich zwar immer eine gefüllte Trinkflasche dabei, aber man kommt relativ selten zum Trinken. Außerdem ist das in einer halben Stunde pro Stint auch kaum nötig. Meistens habe ich dann in meiner Trinkflasche den Body Attack Carbo Loader, der meinen Bedarf an schnellverdaulichen Kohlenhydraten und Vitaminen während der Belastung deckt, sowie die Speicher in den ersten Minuten der Erholungsphase wieder auffüllt.
Zwischendurch trinke ich dann möglichst viel Wasser, ggf. Kaffee oder auch andere Iso-Getränke zur Abwechslung. Wie so oft gilt auch hier die Prämisse, zu viel trinken kann man fast gar nicht.

Beim Essen ist alles schon etwas schwieriger, hier muss auf viel mehr, als nur die reine Menge oder die Inhaltsstoffe geachtet werden. Aus meiner Sicht ist der wichtigste Punkt hier die Verträglichkeit. Ich musste es gerade selber wieder feststellen, irgendwann in der Nacht hat man nach seinem Stint keinen Appetit, aber der Magen grummelt trotzdem vor sich hin. Lust zu essen hat man keine und trotzdem muss der Magen zumindest ein wenig gefüllt werden. Ich empfehle in solchen Fällen etwas magenschonendes, wie Milchreis, Kartoffel-Pürree oder einfaches Porridge mit oder ohne Früchten wie Bananen, Äpfel oder Apfelmus. Wenn der Magen keine Probleme macht landen gerne Nudeln mit Pesto oder Tomatensoße auf dem Teller und Kuchen steht auch meistens auf dem Buffet. Die meisten Veranstalter setzen zur Verpflegung ebenfalls auf Pasta, sowie geschmierte Brote und Kuchen.
Wichtig ist meiner Ansicht nach nicht nur die Menge (nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig), sondern auch der Zeitpunkt. Am besten greift man sich das am längsten zu verdauende Essen als erstes und ruht sich dann erst aus. Das könnte dann konkret so aussehen:

  1. lockeres Ausfahren und Zufuhr von Flüssigkeit
  2. Zufuhr von kohlenhydratreichem Essen
  3. je nach Magen- und Völlegefühl kann man kurzfristig vor dem nächsten Stint noch eine Kleinigkeit (dann eher etwas zuckerhaltiges) zu sich nehmen
  4. Warmfahren für den nächsten Stint, dabei wieder Zufuhr von genügend Flüssigkeit

Vor und nach der Schlafphase

Meistens plant man bei einem 24h-Rennen in der Nacht mindestens eine längere Pause ein, in der man sich für einige wenige Stunden Schlafen legen kann. Ich versuche es so einzuplanen, dass ich vor dem Nickerchen eine Portion Porridge oder Müsli mit Body Attack Extreme Whey Deluxe zu mir nehme, um die Muskulatur zumindest ein wenig zu regenerieren. Dann geht es frisch geduscht in den Schlafsack und hoffentlich schnell ins Land der Träume. Der Wecker sollte möglichst frühzeitig klingeln, denn vor dem nächsten Stint ist wieder einiges zu beachten. Erstens sollte man richtig wach werden, dann sollte man unbedingt tief in sich rein hören was der Magen einem sagt. Wenn man ein leeres Gefühl hat, dann sollte man unbedingt noch ein wenig essen, um nicht auf dem Rad Probleme zu bekommen. Auf jeden Fall sollte man zu diesem Zeitpunkt weiterhin genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, denn den Verlust an Flüssigkeit bekommt man selbst kaum mit.

…und nachts?

Gerade wenn es nachts auch noch kalt ist (wir hatten zum Teil nur 2° Temperatur) sollte man versuchen auch warmes Essen zu sich zu nehmen, da bieten sich natürlich Nudeln oder ähnliches an. Wenn nun aber der Magen gerade schon voll ist, dann kann man sich mit einem Becher Brühe oder Nudelsuppe behelfen.

Grundsätzlich habe ich mir diese Grundsätze gesetzt

  • NIE zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen
  • IMMER auf den eigenen Magen und das eigene Gefühl hören – nicht zu viel und nicht zu wenig essen
  • nicht zu einseitig essen, gerne variieren und dem Magen Abwechslung verschaffen
  • immer versuchen die Defizite wieder auszugleichen
  • und vor allem, NIE zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen 😉

 

Was für Tipps und Erfahrungen habt ihr selbst gemacht, was könnte ich für mein nächstes 24h-Rennen noch anders machen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

 

3 Antworten zu „Ernährung beim 24h-Rennen”.

  1. Avatar von Nancy Breuer
    Nancy Breuer

    Hi, ich war letztes Wochenende Betreuerin bei Rad am Ring! Sie Jungs hatten irgendwann keinen Bock mehr auf kauen. Jetzt zu meiner Frage für nächstes Jahr: Tomatensuppe (ggfs mit Reis) gute Idee oder eher nicht? Ist Flüssigkeit, salzig und warm…. Den Jungs ist es im Endeffekt egal was ich ihnen vorsetzte…. Hauptsache NICHT kauen! So der O-Ton!

    Gefällt 1 Person

  2. Avatar von Nils
    Nils

    Es gibt von den bekannten Herstellern häufig auch flüssige Nahrungen oder z.B. Fribusin Drinks. Ansonsten kann (gerade nachts) eine warme Tomatensuppe oder einfach nur Brühe mit ein paar Suppennudeln Gold wert sein.

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  3. […] erfahren Sie in den Berichten von mittelbayerische.de, sowie in den Ernährungstipps von cyclingpirates.home.blog und […]

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