…und was muss ich nun alles mitnehmen?
Das ist eine sehr gute Frage, die ich immer mal wieder gestellt bekomme. Am Anfang meiner Rennrad-Karriere war meine Satteltasche meistens zu groß und zu voll gestopft. Später wurde sie immer kleiner, weil leichter, dafür fehlt im kritischen Moment evtl. das passende Werkzeug. Inzwischen habe ich ein relativ gutes Mittelmaß gefunden, mit dem ich gut klar komme und in eigentlich jeder Situation ausreichend ausgestattet bin.
Satteltasche
Beginnen wir mit der Satteltasche an sich, denn auch hier gibt es aus meiner Sicht einige Kleinigkeiten zu beachten. Natürlich sollte die Tasche zu aller Erst groß genug für alle Inhalte sein. Wichtig ist aber auch, dass die Tasche stabil ist und vor allem auch gut am Sattel hält! Allzu oft sehe ich riesige Taschen an Sätteln baumeln, zwischendurch herunterfallen oder auch einfach nur beim Treten an den Oberschenkeln im Weg sein. Und schon zerfetzt man sich nach und nach seine gute und teure Assos Bib…
Meine Empfehlung ist daher die Vaude Race light S für’s Rennrad und die selbe Tasche in Größe M am MTB. Die Tasche ist aus sehr stabilem Material und der Reißverschluss ist ebenfalls sehr stabil und auch mit kalten und nassen Fingern gut zu nutzen. Der Größe Vorteil aus meiner Sicht ist aber, dass die Tasche mit 3 Klettverschlüssen am Sattel befestigt wird, wobei eigentlich einer davon schon ausreichen würde. Durch die drei Fixpunkte wackelt die Tasche nicht und hält auch im Gelände am MTB oder Crosser bombenfest!
Aber nun zum Inhalt meiner Satteltasche. In meiner Satteltasche habe ich immer folgendes dabei:

- Minitool
- Schlauch
- Reifenheber
- Stück alten Mantel
- 5-EUR-Schein
- optional: Schnell-Flicken und Ventil-Adapter für die Tankstelle
Das Minitool

Ein Minitool sollte man in der Satteltasche immer dabei Haben. Damit lässt sich (je nach Modell) alles am Rennrad los- oder festschrauben, was sich unterwegs lösen könnte. Wichtig ist dabei, heutzutage gibt es neben Inbus- auch ab und zu Torx-Schrauben am Rennrad. Checkt daher unbedingt vorher an eurem Rad ab, was für Schrauben verbaut sind.
Natürlich gibt es Minitools auch in „nicht-mini“, dafür dann mit noch viel mehr Funktionen, Das sei natürlich jedem selbst überlassen, was man sich hier an Gewicht in die Satteltasche packen möchte. Zu guter Letzt kann man mit so einem Minitool auch sehr gut die Pre-Tour-Weizen-Flasche öffnen 😉
Schlauch

Muss man dazu noch etwas schreiben? Natürlich! Denn ein Schlauch ist zwar immer ein Schlauch, aber je nach Höhe der Felge braucht man auch ein entsprechend langes Ventil. Wer also mit Hochprofilfelgen fährt, der sollte unbedingt auch einen passenden Schlauch mit 60 oder 80mm Länge dabei haben. Alternativ gibt es natürlich auch Ventilverlängerungen zum Einschrauben in das Ventil, aber damit bin ich persönlich nie so richtig warm geworden. Wenn man mit so etwas einmal negative Erfahrungen gemacht hat… Ihr kennt das bestimmt.
Und wer in seiner Satteltasche gerne einen alten geflickten Schlauch mitnimmt, der sollte vorher unbedingt sicherstellen, dass der gebrauchte Schlauch auch dicht und gut geflickt ist. Einen kaputten Schlauch durch einen anderen kaputten Schlauch zu tauschen kratzt nämlich unterwegs ein wenig an der Movitiation 😉
Reifenheber

Stets im Gepäck sollten zwei Reifenheber sein. Auch hier ist wie so oft die Marke nicht ausschlaggebend, aber man sollte den Reifenheber zumindest Zuhause bereits einmal erfolgreich verwendet haben. Die meisten Reifen lassen sich zwar auch per Hand auf und von der Felge heben, aber in der kalten Jahreszeit mit kalten und nassen Fingern ist so ein Reifenheber dann doch sehr hilfreich.
Warum eigentlich zwei? Naja, weil einige Kombinationen aus Reifen und Felge eben zwei Reifenheber erfordern. Wenn der Reifen extrem stramm auf der Felge sitzt, dann ist man mit nur einem Reifenheber häufig verloren. Zum anderen kann aber so ein Reifenheber auch gerne mal brechen, auch dann ist ein zweiter Reifenheber recht nützlich.
Ein Stück alten Mantel

Seit einem geplatzten Reifen an einem Sonntag knapp 80km von Zuhause entfernt, habe ich IMMER ein kleines Stück alten Mantel in der Satteltasche deponiert. Das Stück wiegt im Grunde nichts, kann dir aber im Notfall die Heimreise retten. Sollte dir nämlich einmal ein Mantel platzen, dann kannst du vor dem Einsetzen eines neuen Schlauchs das Stück alten Mantel von innen als Notflicken in den Reifen legen. Damit verhinderst du, dass der neue Schlauch sich durch das Loch durch den Mantel drücken kann.
5-EUR-Schein

Einen kleinen Notgroschen dabei zu haben ist auf jeder Tour gut. Ob für eine Cola an der Tanke, einen zweiten Ersatzschlauch beim netten Fahrradhändler oder für den Kaffee während einer kurzen Pause in der Sonne. Vergesst nur für die nächste Tour nicht den Notgroschen wieder aufzufüllen, falls ihr ihn ausgegeben habt.
Übrigens kann man einen Geldschein durch seine dichte Papierstruktur auch sehr gut als provisorischen Mantelflicken verwenden. Wer also kein Stück alten Mantel dabei hat, dem ist damit vielleicht ja auch schon geholfen.
optional: Schnell-Flicken, ein Ventil-Adapter für die Tankstelle oder weiteres Werkzeug
Natürlich ist meine obige Auflistung keinesfalls Lückenlos oder für Jedermann geeignet, aber ich denke das wichtigste hat man mit der Zusammenstellung dabei. Wenn man nichts gegen eine etwas größere Satteltasche hat, dann gibt es noch ein paar nice-to-haves als Ergänzung.
Ein kleines Set Flickzeug oder Schnell-Flicken wären eine Möglichkeit oder ein Ventil-Adapter, damit man seinen Reifen ggf. auch auf der Tankstelle aufpumpen kann. Wer sich dann noch für den worst case absichern will, dem sei ein Kettennieter (gibt es auch in einigen Mini-Tools verbaut) und ein Kettenschloss ans Herz gelegt.
Und wie sieht der Inhalt eurer Satteltasche aus, was habe ich bisher vielleicht immer vergessen, was auf jeden Fall zukünftig mit an Bord sein muss? Schreibt es gerne in die Kommentare!